Der eine Körper roch nach feinem Lavendelöl. Der Duft bedeckte die gesamte Hautfläche und verlieh ihr einen samtenen Glanz, der in dieser Nacht besonders zart funkelte. Der andere Körper roch nach Tränen. Die salzige Flüssigkeit verteilte sich auf seiner Haut und grenzte sich mit ihrer milchigen Zartheit von dieser Nacht des Straßenfestes deutlich ab. Die zwei Körper näherten sich einander, sie schmiegten sich aneinander, sie wälzten sich, sie bereicherten sich, als sich plötzlich ihre Düfte zu vermischen begannen und irgendwann wechselten diese Düfte die Körper. Der von Tränen getränkte Körper roch plötzlich intensiv nach Lavendelöl und die Haut des Lavendelkörpers strahlte milchig durch die Zartheit der Tränen. Nur ein kurzes Verschnaufen und ein zärtlicher Kuss unterbrachen dieses Wechselspiel. Immer weiter kam es dann zu diesem besonderen Duftwechsel.
Das Straßenfest
Bei den ersten Sonnenstrahlen lagen die Körper erschöpft auf dem immer noch feuchten Bettlaken. Der Lavendelduft und die Tränen begannen aus dem Fenster zu entweichen und bedeckten den ganzen Garten mit einem dünnen Duftfilm.
Das Straßenfest war zu Ende.