Im Sommer 2014 verschärfte Papst Franziskus im Gespräch mit der spanischen Zeitung La Vanguardia seine Kapitalismuskritik. Damit das kapitalistische System fortbestehen könne, würden Kriege geführt, wie es die großen Imperien immer getan haben. Einen dritten Weltkrieg könne man jedoch nicht führen und so greife man eben zu regionalen Kriegen. Papst Franziskus bezeichnete das weltweite Wirtschaftssystem als „unerträglich“ und kritisierte den Ausschluss junger Generationen von der gesellschaftlichen Partizipation. Die führenden Volkswirtschaften in der Welt würden ihre Bilanzen mit der Produktion und dem Verkauf von Waffen sanieren. Sie würden den Menschen dem Idol des Geldes opfern.
Nach diesem Interview wartete der Papst geduldig ab, um die Veränderungen in den großen Volkswirtschaften genau beobachten zu können. Besonders aufmerksam schaute er nach Deutschland, da dort an der Macht eine Partei war, die in ihrem Namen das Wort „christlich“ trug. Und an der Spitze dieser Partei stand Frau Merkel, die bei jeder Gelegenheit ihre und unsere christlichen Werte betonte.
Nach diesem Beobachtungsjahr des Papstes geschah jedoch absolut gar nichts. Die Wirtschaft war immer noch wichtiger als der Mensch und neue Regionalkriege entfachten; Europa rüstete wieder auf; Waffenexporte erreichten ihren Höhepunkt und eine ganze Generation junger Menschen – vor allem in Südeuropa – geriet unter die Räder des alten Wirtschaftsdenkens.
Aufgrund dieser Entwicklungen bat Papst Franziskus Frau Merkel um eine Audienz. Er bekam sie auch, da Frau Merkel gedacht hatte, dass der Papst sie für ihre hervorragende Politik loben wird. Sie irrte jedoch. Als der Papst ihr Arbeitszimmer im Kanzleramt betrat, vergaß er augenblicklich sein päpstliches Protokoll und sogar seine inneren christlichen Werte und trat so nah an die Bundeskanzlerin heran, dass diese seinen vor Ärger heißen Atem spüren konnte. Er packte sie leicht am Kragen, obwohl er sie lieber leicht gewürgt hätte. Er warf ihr ihre schlechte rückschrittliche Wirtschaftspolitik und ihre sinnlose und unproduktive Außenpolitik vor. Er bat sie dann noch höfflich, sich nun auf seine christlichen Werte besinnend, das Wort „christlich“ aus dem Namen der Partei solange zu streichen, bis sichtbare Veränderungen in der Gesellschaft und in der Wirtschaft eintreten, und bis die meisten Konflikte in der Welt friedlich gelöst würden. Dann verließ er den Raum und reiste zurück in den Vatikan ohne die üblichen Stationen seiner Besuche zu durchlaufen.
Frau Merkel fasste sich dann bald nach ihrem Schock wieder und war fest entschlossen, ihre Politik zu ändern und dem Wohle aller Menschen zu dienen. Nach einigen Tagen kamen aber neue Spenden aus der Wirtschaft in Millionenhöhe auf das Konto ihrer Partei ein und Frau Merkel vergaß leider den Besuch des Papstes beim Anblick des neuen Kontostandes sofort und gestaltete ihre der Wirtschaft hörige Politik weiter wie gehabt. Diese den Menschen ausklammernde Politik hatte dann schwerwiegende Folgen auf die Gesellschaft, auf Europa und auf die ganze Welt.
Bild: Danke an Matthias Koffler