Santa Isabel de Portugal wurde im Jahre 1271 als Tochter des Königs Pedro III. de Aragón geboren. Bereits als kleines Mädchen wurde sie mit dem König von Portugal verheiratet. Aus dieser Ehe gingen zwei Kinder hervor. Sie wurde für ihre Barmherzigkeit vom portugiesischen Volk geliebt und setzte sich stets für die Ärmsten der Armen ein. Als ihr Ehemann starb, verteilte sie seinen ganzen Besitz unter die Armen und trat in ein Kloster von Coimbra ein, wo sie bis zu ihrem Tod im Jahre 1336 lebte.
Nur eine Frau hätte mich auf der heutigen Etappe von Villarmento de Campos bis Ledigos begleiten können. Anamartina, die der Santa Isabel von Portugal am ähnlichsten ist. Sie lebt genügsam, arbeitet nur, um essen zu können, um den Bedürftigen helfen zu können. Sie lebt wie die Lilien und die Vöglein auf dem Felde, und trotzdem ist sie schöner angezogen als König Salomon auf dem Höhepunkt seiner Macht. Sie ist die einzige Frau, die ich kenne, die auf dem schnurgeraden Weg, auf dieser unendlichen Ebene – nur mit Wasser durchkommen würde. Sie würde das Blau des Himmels genießen, die unterschiedlichen Farben der Felder betrachten und unendlich – wie die Horizonte – lachen. Sie ist die Santa unserer Zeit – bescheiden, nicht fordernd – sie läuft mit geöffneten Augen, sich immer auf das Wesentliche konzentrierend, auf das Leben. Sie ist nicht besorgt um sich, sondern immer um die Anderen. Ihr widme ich diese 14. Etappe, ihr widme ich jeden Kilometer (34) des heutigen Tages.
Es war echt hart heute. Jeden Tag danke ich meinen Füßen für ihre Dienste und creme sie mit einer Klostersalbe ein. Heute Abend werde ich eine ganze Messe für sie zelebrieren. Morgen haben wir nicht viel vor, nur 17 km nach Sahagún.
Wir sahen ein Hospital del Alma. (Ein Krankenhaus der Seele) Im Fenster stand geschrieben:
“Lauf, auch wenn es keinen Ort geben sollte, wo du ankommen könntest. Befasse dich nicht mit Entfernungen; sie sind nicht die Sache eines Mannes. Beweg dich nach Innen, aber nicht dorthin, wohin dich die Angst führen will.”